Was ist TCM (Traditionelle Chinesische Medizin)?
Die Chinesische Medizin besteht seit über 2.500 Jahren. Zu Zeiten Mao Tse Tung wurde sie unter der Beteiligung von westlichen Medizinern und der WHO revolutioniert und unter dem Begriff TCM (Traditionelle Chinesesische Medizin) zusammengefasst. Alles, bzw fast alles, was mit Mystik zusammen hängt, wurde verbannt. Übrig geblieben von dem Mystischen, was die Chinesische Medizin in Ihrer Geschichte mitbrachte, ist, das in den Vollorganen Geister wohnen. Im Herzen wohnt Shen, in der Milz wohnt Yi, in der Niere wohnt Zhi, in der Lunge wohnt Po und in der Leber wohnt Hun. Zudem wurde die Akupunktur, die seit 1822 in China verboten war zu lehren, wiederbelebt. Im Schnellverfahren wurden unter Mao tausende von Ärzten in Akupunktur unterrichtet und zum Anwenden selbiger durch das gesamte Reich geschickt. Mit Hilfe von US Ex-Präsident Nixon wurde die Akupunktur im Westen propagiert und vermarktet. Provokant gesagt ist die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) ein Marketingbegriff.
Warum musste die TCM etabliert und die Chinesische Medizin neu etabliert werden, auch in China?
Die Gründe dürften in der Geschichte Chinas liegen. Das nach langen Kämpfen zwischen seinen einzelnen Königreichen im Jahre
221 v. Chr. zum Kaiserreich China wurde und in Blüte ging. Im 19. Jh. nach Chr. wurde durch die Engländer, Chinas Bevölkerung im großen Stil Opium abhängig gemacht, was der damalige Kaiser mit einer radikalen Vernichtung aller Opiumbestände rückgängig machen wollte. Dieses erregte den Zorn der Engländer so sehr, dass sie einen Feldzug gegen China starteten. Nach dem Sieg der Engländer musste China Hongkong abtreten, für die Vernichtung des Opium Reparationen zahlen und sein Land der Kolonialisierung öffnen. Rund 100 Jahre später verlor China dann auch noch Taiwan an die Japaner. Erhielt die Insel nach dem Ende des zweiten Weltkrieges zwar wieder, hatte aber einen Bürgerkrieg parallel laufen und ab 1949 dann zwei China (China Festland und China auf Taiwan). Im Rahmen dessen wollten große Teile der Elite von der gesamten chinesischen Tradition, Philosophie und Medizin nichts mehr wissen. Sie wollten absolut westlich sein. Mao hauchte der Chinesischen Medizin mittels seiner „Erneuerung“ neues Leben ein und Nixon half den Stolz der Chinesen auf ihre medizinischen Fähigkeiten zu erneuern, indem er im Westen medial die Akupunktur bewarb. In Deutschland ist die Akupunktur beliebter als in China (2011 kamen in Deutschland auf 2.000 Einwohner ein Akupunkteur, in China auf 4.000 Einwohner ein Akupunkteur). Die Chinesen setzen bis heute weniger auf Akupunktur und mehr auf ihre alte Arzneimittellehre, der Phytotherapie und Ernährung
Was ist die TCM, die Traditionelle Chinesische Medizin nun aber grundsätzlich?
Die Chinesische Medizin entwickelte sich parallel zu den westlichen Vorstellungen vom Zusammenhang Mensch und Kosmos. Hier, wie in Asien glaubten die Menschen an Götter, Geister und Dämonen. Sie glaubten ferner diese Götter, Geister, Dämonen und Ahnen würden ihr Schicksal bestimmen. Sie müsste man Milde stimmen, um gesund zu bleiben oder zu werden. Daneben herrschte die Vorstellung vor, dass man egal, was man tut, erkrankt. Man ausgeliefert ist. Diesem Gedanken stellte sich in Europa Hippokrates (geb. etwa 460 v. Chr.) und in China dortige Ärzte und Philosophen entgegen. Etwa um 475 v. Chr. mit Beginn der „Streitenden Reiche“, andere gehen von etwa 721 v. Chr. aus, entwickelte sich in China der Gedanke, dass es Naturgesetze gibt, denen der Mensch unterliegt, die dieser aber auch beeinflussen kann durch sein Handeln. Es entwickelten sich zunächst parallel zueinander in China zwei Hauptschulen. Die eine Lehre hing der Yin-Yang Theorie an, die andere der Theorie der 5 Wandlungen. Ihre gemeinsame Sichtweise:
Alles ist Qi!
Die eine Schule unterteilte das Qi in Yin und Yang und machte alles daran fest.
Die andere Schule unterteilte die Natur in 5 Phasen, 5 Wandlungen, 5 Elemente und machte das Qi daran fest. Im Laufe der Zeit wurden aus beiden Sichtweisen eine gemeinsame Herangehensweise. Vor allem hier im Westen.
Was ist Qi?
Qi ist die Kraft, die alles durchdringt und alles erschafft! Die jegliche Form und Gestalt annehmen kann und transformiert. Alles, wirklich alles ist Qi und beinhaltet Qi. Qi ist zugleich Bewegung. Qi ist da, wenn man gezeugt wird, Nahrung aufnimmt, atmet, erkrankt usw.
Was ist Yin und Yang?
Qi unterteilt sich in Yin (alles, was dem Mond zugeordnet werden) und Yang (alles was der Sonne zugeordnet werden kann).
Yin und Yang sind zwei Seiten einer Medaille. Ebbe und Flut, Himmel und Erde, Hitze und Kälte, männlich und weiblich, Plus und Minus, An und Aus, Oben und und Unten, Beugen und Strecken, Tag und Nacht, Sympathikus und Parasympathikus, Herz und Dünndarm, Leber und Gallenblase usw. Es sind Gegensätze, die zusammen in Ganzes bilden. Man kann die Begriffe nicht übersetzen. Sondern muss sie als Überbegriffe sehen, für das wofür sie stehen: Energie (Qi), das sich in einer bestimmten Form zeigt oder in Aktion tritt.
Yin
Das Irdische, das was unten ist, innen, von Kühle und Kälte bestimmt, greifbar, voller Substanz, dem Mond ähnlich, ist Yin.
Yin ist Mond-Energie, ist Venusianisch. Ist friedvoll, ruhig, mit sich selbst beschäftigt, nach innen gekehrt, empfangend, kühlend.
(In der Landwirtschaft richtet man sich nach dem Mond. Noch in der Antike war der Zyklus der Frau synchron mit dem Mondzyklus und auch das menschliche Fortpflanzungsverhalten, fand ein Team um die Würzburger Chronobiologin Charlotte Förser im Jahr 2021 heraus).
Yang
Das Himmlische, das was oben ist, im Außen, von Wärme und Hitze bestimmt, der Sonne ähnlich, nicht greifbar, beständig Wärme erzeugend und in Bewegung, ist Yang. Yang-Energie ist Sonnenenergie, Marsianisch, kriegerisch, kämpferisch, feurig, gebend, nach außen gewandt, wärmend bis erhitzend.
(Im Westen ab 45 v. Chr. und in China ab 1949 n. Chr. wird der Sonnenkalender angewendet.)
Da Bewegung Wärme und Hitze erzeugt und Qi als Transformationskraft bewegt, ist Qi zugleich Teil des Yang.
Yang ist Wärme plus Qi.
Qi = Yin + Yang (incl. Qi)
Wenn Yin und Yang im im Gleichgewicht sind, schwingen sie in vollkommener Harmonie. Und diese Harmonie erzeugt und erhält Gesundheit. Alles, was diese Harmonie stört, führt zu mehr oder weniger großen Disharmonien, die sich auf Körperlicher Ebene widerspiegeln. Auch geistige und seelische Disharmonie, so die TCM-Theorie, spiegeln sich auf der Körperlichen Ebene wieder. Daraus folgt, dass psychische und psychosomatische Erkrankungen körperlich betrachtet und behandelt werden.
5 Wandlungsphasen /5 Elemente
Neben der Schule von Qi und Yin-Yang existierte zeitgleich die Schule (Lehre) der
5 Wandlungsphasen/5 Elemente. Auch hier lag die Theorie, dass alles Qi ist zugrunde, jedoch ging man davon aus, dass sich alles Qi auf 5 Phasen bzw. 5 Elemente zurückführen lässt. Die 5 Elemente oder 5 Phasen sind Erde, Feuer, Wasser, Holz und Metall. Diese Phasen beeinflussen einander.
Die Schule von Yin-Yang und von den 5 Wandlungen existierten lange nebeneinander, bevor sie zu einer gemeinsamen Theorie verknüpft wurden, zu einer gemeinsamen Lehre.
Konzept von Yin-Yang und 5 Elemente in der Praxis
Zuerst sucht man auf Grund von Yin+Yang (Qi), ob sich die Disharmonie oben oder unten, außen oder innen, heiß oder kalt, akut oder chronisch darstellt. Danach erst erforscht man, welche Wandlungsphase mit der Erkrankung(Disharmonie) im Zusammenhang stehen könnte. Erst dann erfolgt die Wahl der Behandlungs-Methode.
Akut (Yang) oder Chronisch (Yin)
Die TCM kennt die Begriffe Entzündung nicht. Auch nicht die westlichen Diagnosen.
Es wird alles nach den vorgenannten Kriterien betrachtet.
Akute Disharmonien sind leichter zu behandeln, als chronifizierte! Das hängt laut TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) damit zusammen, das akute Disharmonien der Hitze geschuldet, bzw. der Fülle geschuldet sind und daher gut kühlenden, ausleitendenden, bewegenden Therapien zugänglich. Während chronifizierte Disharmonien auf Kälte und Leere beruhen und wir wissen, was kalt wird, ist am Erstarren und schließlich am Sterben. Zudem kann sich unter viel Kälte auf Grund des Druck, der die Massen der Ansammlungen an „Substanz (Tan, Schleim)“ eine Hitze entwickeln. Diese aufgrund Gärung entstehende Hitze-Disharmonie ist von der akuten Hitze-Disharmonie dadurch unterscheidbar, dass sie auch unter Behandlung immer wieder zum Aufflammen neigt. Chronifizierte (Yin-Disharmonien) haben leider keinen reinen Kälte- oder Kühle-Charakter. Sondern parallel ist eine Hitze-Disharmonie vorliegend. Es ist also nicht mit der Zuführung von Wärme getan, da die Wärmezufuhr die Hitze-Symptomatik befeuern kann.
Säulen der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin)
Die TCM besteht aus 5 Säulen:
- Tuina-Massage
- Ernährung
- Arzneimittellehre
- Bewegung (Thai-Chi und Qi-Gong)
- Akupunktur
Patricia Rühlemann
Coaching und Beratung
(HP für Psychotherapie und Ernährungsberaterin nach TCM)
© Copyright. Patricia Rühlemann.
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